Hast du auch manchmal das Gefühl, nicht an der richtigen Stelle zu „stehen“? Irgendwie scheint der Platz, an dem du dich im System Familie befindest, nicht dein richtiger Platz zu sein.

Wir stehen in Beziehung zueinander und in unterschiedlichen Verhältnissen. Das betrifft die eigene aktuelle familiäre Situation, aber auch die Ursprungsfamilie mit den eigenen Eltern, Geschwistern, Großeltern, …

Der Familienaufstellung nach Bert Hellinger (durch ihn in den 1990er Jahren entwickelte Methode) liegt die Idee zugrunde, dass alle Mitglieder einer Familie durch emotionale Bande miteinander verknüpft sind. Sind diese Verbindungen gestört, zum Beispiel, wenn ein Kind seine Eltern hasst oder wenn der Kontakt zwischen Familienmitgliedern abreißt, kann dies zu psychischen Problemen oder Krankheiten bei Mitgliedern der Familie führen.

Hellinger ging davon aus, dass jede Familie eine natürliche, streng hierarchische Ordnung habe, das klassische Familienmodell – Ehepaare, verheiratete Eltern, Vater, Mutter, Kind(er).  Die heute vielfältigen Beziehungs- und Familienmodelle wie Alleinerziehende, Patchworkfamilien, verschiedene sexuelle Ausrichtungen (LGBTQIA+ steht für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, queere, intersexuelle und asexuelle Menschen) erfordern einen anderen Blickwinkel auf das System. Vorurteile und Klischees erschweren die Öffnung für einen Perspektivwechsel.

Aber auch ein frühzeitig abgegangener, verlorener Zwilling hat unbewusste Auswirkungen auf das Familiensystem. Oft wirkt das unbekannte Zwillingsschicksal auf Mitglieder der Familie wie eine unerklärliche Kontaktstörung, was sich z. B. auch im Verhalten von Kindern, die temperamentvoll, oft wütend und unruhig sind (mit und ohne ADS/ADHS, Autismus Spektrumstörung, …), zeigt. Des Weiteren spielen Abtreibungen, Fehl- und Todgeburten eine wichtige Rolle in der Familienordnung.

Wird in einer Familie über wichtige Dinge und Gefühle einzelner nicht gesprochen ist es oft so, dass das Kind diese unbewusst ausagiert. Es weiß aber gar nicht bewusst was es da tut. Es fühlt das alles und nimmt, weil es empfindsam und offen ist, nicht nur diese unterdrückten Emotionen wahr, sondern muss dann mit dem Gefühlten auch zurechtkommen. Sind Eltern krank, unter Druck, haben Stress, oder Probleme in ihrer Beziehung, dann versucht das Kind das unbewusst auszugleichen.

Die Aufstellungsarbeit kann auch in weiteren Bereichen, in denen Menschen zusammen agieren, zusammen leben und zusammen arbeiten eine sehr hilfreiches Instrument sein. Sie hilft auch hier den Perspektivwechsel zu wagen, Muster zu erkennen und aufzubrechen, Beziehungen neu zu bewerten und den Blick zu ändern.

Auch diese Bereiche des Miteinanders können von der Aufstellungsarbeit profitieren:

Eine Familienaufstellung mit Kindern zeigt Lösungen für Eltern und Kinder auf und schafft eine Basis des Vertrauens. Werden Kinder verhaltensauffällig, haben Schwierigkeiten in Schule oder Kindergarten, sind übermäßig aufmüpfig oder aggressiv, oder werden chronisch krank, dann liegt das oft daran, dass Kinder unbewusst etwas aus dem Familiensystem übernommen haben. Eine Familienaufstellung mit Kindern zeigt Lösungen für Eltern und Kinder auf, da sie die eigentlichen Ursachen sichtbar macht. Erst wenn man weiß, was wirklich los ist, kann man handeln.

In vielen Jahren der Aufstellungsarbeit hat sich gezeigt: Kinder versuchen aus Loyalität und tiefer Liebe zu ihren Eltern die emotionalen und seelischen Belastungen auf Seiten der Eltern zu übernehmen.

Du fühlst dich angesprochen, möchtest mehr über dein System erfahren und wieder Ordnung und Stabilität hineinbringen?

Ein ganzheitlicher Blick auf das gesamte System Familie, Erziehung, Partnerschaft und auf sich selbst ist oftmals der erste Ansatz Lösungen zu finden. Coaching kann auch in folgenden Themenfeldern hilfreich sein: